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Meine Frau stupste mich plötzlich: „Schau mal
da!“
Ein Mann schwebte 30 cm über dem Boden, im
Schneidersitz, mitten auf dem Marktplatz in Aa-
chen vor historischer Kulisse!
Wir traten zu einer staunenden Menge hinzu
und staunten mit.
Nicht alle blieben stehen. Haben sie ihn überse-
hen?
Oder war er ihnen schon vertraut?
Oder haben sie ihn vielleicht durchschaut und
staunten nicht mehr?
Ich brauchte einige Zeit, bis ich erste Erklärun-
gen für das Schweben entwickelt hatte, und
staunte weiter über diese Raffinesse. Was der
Mensch sich nicht alles ausdenkt!
Und nach einiger Zeit meldete sich die nächste
Staunphase: Dieser Mann war zwar kein Magi-
er, aber das Ganze, vor allem die Dauer, musste
ihm schon ganz schön Kraft kosten!
Und dann immer diese Gleichmütigkeit im Ge-
sicht, das gelassene Lächeln, das gerade das
Zauberhafte verstärken sollte, auch diese Mas-
ke fing ich an zu bestaunen.
Und trotz allem warf ich keinen Groschen in den
Sammelkorb, der vor ihm stand. Fürs Staunen
zahlt man nicht. Staunen ist umsonst!
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