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Ich fasse einmal in meinen
        Worten zusammen:

        Die innere Richtung des Staunens    Sehen manche das Staunen als
        ist nicht eine Entwurzelung durch   „Irrewerden des Denkens an sich
        den Zweifel, sondern eine größere   selber“ und damit als Beginn des
        Einwurzelung im Sinn für das Ge-    Zweifelns, meint Pieper dagegen:
        heimnis.                            „… gewiss verlieren für den Er-
        Wie stelle ich mir das vor? Entwur-  staunenden die vorletzten Selbst-
        zelung oder Einwurzelung?           verständlichkeiten ihre bis da-
                                            hin unangezweifelte Geltung; es
        Zunächst, ich fühle mich sicher im   kommt ans Licht, dass diese Selbst-
        Leben, gehalten, orientiert, bin der   verständlichkeiten nicht endgültig
        Meinung, das Wesentliche, worauf    sind. Aber der Sinn dessen, der
        es im Leben ankommt, einigerma-     Sinn des Staunens ist doch die Er-
        ßen zu kennen, ausreichend in un-   fahrung, dass die Welt tiefer, groß-
        sere Kultur sozialisiert zu sein. Ein   räumiger, geheimnisreicher ist, als
        paar  (bescheidene)  Lebenskrisen   es dem Alltagsverstand erscheint.“
        wurden im Laufe der Jahre bewäl-    (Pieper 1947, 2011, S. 66)
        tigt. Ich bin verwurzelt. Ich stehe
        im Leben.                           „Der Staunende weiß nicht nur
                                            nicht, er wird dessen inne, dass er
        Und  dann  kommt  plötzlich  die    nicht weiß; er versteht sich darin,
        Sache mit dem Staunen. Ich stau-    nicht zu wissen. Dennoch ist dies
        ne, was ich alles nicht weiß, nicht   nicht das Nichtwissen der Resig-
        nur an geschichtlichen Fakten oder   nation. Sondern der Staunende ist
        wissenschaftlichen   Erkenntnis-    einer, der sich auf den Weg begibt:
        sen, sondern auch an alltäglichen   … Die Freude des Staunenden
        Notwendigkeiten. Vielleicht  weiß   ist die Freude eines Beginnenden,
        ich nur ein Promille des Mögli-     eines auf immer noch Neues, Un-
        chen oder ein Prozent des Nötigen,   erhörtes gefassten und gespannten
        wahrscheinlich weniger.             Geistes.“
                                            (Pieper 1947, 2011, S.67f)
        Plagen mich jetzt Selbstzweifel?
        Ängste? Schmeißt mich das aus der
        Bahn, entwurzelt mich?










                                            Foto: josef-pieper-arbeitsstelle.de


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