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Gott staunt nicht. „Hat Gott Grund zum Staunen?“,
überlegte ich. „Für ihn gibt es kei-
Oder doch? ne Wunder, für ihn gibt es nichts
Unerklärliches, nichts Überra-
schendes.“
Ich war gespannt, was sich in der
Bibel finden ließ. Und tatsächlich,
in den gesamten Schriften des Al-
ten Testaments der Bibel gibt es
keinen Hinweis auf ein Staunen
Gottes, zumindest kenne ich kei-
nen Hinweis. Auch nicht im Neu-
en Testament. Oder doch?
Doch, von Jesus von Nazareth,
dem Sohn Gottes, können wir
zwei Beispiele im Neuen Testa-
ment finden. Jesus staunt über den
Glauben eines römischen Haupt-
manns und über den Unglauben
der Bewohner seiner Heimatstadt
Nazareth.
Mt 8, 5-10
Als er nach Kafarnaum kam, trat ein
Hauptmann an ihn heran und bat
ihn: Herr, mein Diener liegt gelähmt
zu Hause und hat große Schmerzen.
Jesus sagte zu ihm: Ich will kommen
und ihn gesund machen. Da ant-
wortete der Hauptmann: Herr, ich
bin es nicht wert, dass du mein Haus
betrittst; sprich nur ein Wort, dann
wird mein Diener gesund. Auch ich
muss Befehlen gehorchen und ich
habe selber Soldaten unter mir; sage
ich nun zu einem: Geh!, so geht er,
und zu einem andern: Komm!, so
kommt er, und zu meinem Diener:
Tu das!, so tut er es.
Jesus war erstaunt, als er das hörte,
und sagte zu denen, die ihm nach-
folgten: Amen, das sage ich euch:
Einen solchen Glauben habe ich in
Israel noch bei niemand gefunden.
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